Der Verein wurde Anfang 2016 gegründet und ist seit 2017 wir Mitglied im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft. Seit Februar 2018 haben wir ein Kleingartengrundstück in Frankfurt gepachtet, welches wir gemeinsam bewirtschaften und als Sozialfläche nutzen. Es ist ein Ort zum Experimentieren und Austauschen. Zum Teil finden hier auch Obst- und Nuss-Ernte-Aktionen statt. Seit 2020 pachten wir einen Hektar Ackerland in Wölfersheim (Adresse: Am Heiligenstock, 61200 Wölfersheim). So konnten wir mit dem Anbau von bio-veganem, solidarisch produziertem Gemüse beginnen. Zertifiziert werden wir nach Bioland-Richtlinien (Öko-Kontrollstelle: DE-ÖKO-006). Die Anzahl der Ernteanteile bewegt sich je nach Jahr zwischen 70 und 100. Meist teilen sich zwei Personen einen Anteil. Die Mitglieder können ihr Gemüse aus Depots in Wölfersheim, Frankfurt und Offenbach abholen. Hier findet ihr auch unseren Flyer.
Selbstverständnis
- Solidarität untereinander und mit unserem Umfeld
- respektvoller, emanzipatorischer und herrschaftsfreier Umgang
- transparente Kommunikation untereinander
- Verbindlichkeit durch regelmäßige Treffen
- Entscheidungen werden im Konsent getroffen
- Achtung der Menschenrechten und Tierrechten sowie demokratischen Prinzipien
- jegliche Form der Menschenfeindlichkeit lehnen wir ab
- nicht-konfessionell und parteipolitisch ungebunden
Auf Grundlage dieses Selbstverständnisses ist uns jede*r herzlich willkommen, uns bei der Umsetzung der bio-veganen SoLaWi zu unterstützen.
Unsere Satzung: Hier kannst du unsere vollständige Satzung lesen.
Unsere Selbstverwaltungsordnung: Hier kannst du unsere vollständige Selbstverwaltungsordnung lesen.
Motivaton und Konzept
In einer emanzipierten Gesellschaft kann die Herstellung von Lebensmitteln nicht auf Ausbeutungsverhältnissen und der Zerstörung von Natur beruhen. Prekäre Arbeitsbedingungen, Monokulturen und der Einsatz von Mineraldünger sowie Pestiziden sowie der Einsatz von Gülle (und die dadurch bedingte Verunreinigung des Grundwassers durch Nitrat) sind aber notwendig, um die Preise der Lebensmittel niedrig zu halten, auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben und kurzfristig möglichst viel Profit zu erwirtschaften. Langfristig kann durch die Auslaugung der Böden und die Zerstörung der Biodiversität (die dem Schädlingsdruck entgegen wirken kann) sowie dem absehbarem Ende der Mineraldüngerproduktion eine Nahrungsmittelversorgung auf Basis dieser Produktionsweise nicht aufrechterhalten werden. Einen möglichen Weg die Produktion von Lebensmitteln teilweise den Gesetzen eines kapitalistischen Marktes zu entziehen, sehen wir in der bio-veganen solidarischen Landwirtschaft.
Die bio-vegane Landwirtschaft hingegen beruht auf einer Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass (im Idealfall) keine Zusätze von außen in den Anbau eingebracht werden. Auf Mineraldünger, Pestizide und Gülle wird verzichtet. Stattdessen wird auf eine vielseitige Fruchtfolge Wert gelegt, welche den Boden nicht auslaugt und auf Pestizide verzichtet. Beides unterstützt die Entwicklung der Biodiversität. Außerdem wird auf eine bestimmte Zusammensetzung von Mischkulturen zurückgegriffen, die Schädlinge abhält und ebenfalls dem Boden nicht einseitig Nährstoffe entzieht. Eine solche umweltschonende Wirtschaftsweise erhält die wertvolle Humusschicht und sichert langfristig die Versorgung mit Nahrungsmitteln – in nachhaltiger Kooperation mit der Natur. Gleichzeitig wird durch diese Anbauweise keine Tierausbeutung unterstützt. Dass die bio-vegane Landwirtschaft erfolgreich möglich ist, zeigen einige Betriebe praktisch durch ihre langjährige bio-vegane Anbauweise. Sehr gut sind weitergehende Fragen vom bio-veganen Netzwerk beantwortet.
Gleichzeitig steht die solidarische Landwirtschaft für angemessene Löhne, Planungssicherheit und gesellschaftliche Teilhabe: Das erste solidarische Prinzip ist die Solidarität mit dem landwirtschaftlich tätigen Verein. Es besteht darin, dass die Kosten der Landwirtschaft von den Mitgliedern des Vereins getragen werden – egal, ob die Ernte gut oder schlecht ausfällt. Die Landwirtschaft – nicht das einzelne Lebensmittel – wird finanziert. Dadurch erhält der Verein Planungssicherheit und ist nicht der Konkurrenzsituation des freien Marktes ausgesetzt. Im Gegenzug wird der Ernteertrag unter den Mitgliedern gleich aufgeteilt. Das zweite solidarische Prinzip ist die Solidarität unter den Mitgliedern. Die Kosten der Landwirtschaft werden durch den monatlichen Mitgliedsbeitrag der aktiven Mitglieder gedeckt. Um auch Geringverdienenden die Möglichkeit zu bieten, an der SoLaWi teilzuhaben, gibt es keinen festen Mitgliedsbeitrag. Die Höhe des individuellen Mitgliedsbeitrages wird stattdessen über die sogenannte Bieterunde auf der jährlichen Mitgliederversammlung festgelegt.